Das Vorgehen nahezu aller erfolgreichen Gründer

Hast du auch den Traum der Selbstständigkeit oder fragst dich einfach, wie du im Unternehmen ein Projekt zum Laufen bekommen kannst? Das Gründen von Unternehmen wird künstlich erschwert, weil wir einer Perfektionskonvention hinterherlaufen.

Gründer sind keine Helden

Unternehmertum wird heroisiert und weckt deshalb bei vielen Menschen Ängste. »Ob ich das wohl kann? Ob ich wohl so mutig bin?« Schau dir mal die ganzen Gründer der Welt an. Die wenigsten hatten einen kalkulierten Plan. Oft hatten sie eine persönliche Not (so wie ich bei zweiten Gründung) oder zunächst eine ganz andere Idee (so wie ich bei meiner ersten Gründung). Aber was sie eint ist, dass sie sich nicht versteckt haben. Sie haben potentiellen Kunden sehr früh echte Kaufangebote gemacht, von völlig unausgereiften Produkten oder Dienstleistungen wohlgemerkt.

Das hat nichts mit „einfach mal machen“ zu tun. „Einfach mal machen“ suggeriert, es käme auf den Mut an, also auf die Überwindung. Als müsse man sich in ein völlig unabsehbare Unterfangen stürzen und alles hinter sich lassen.

Ich werbe für genau das Gegenteil. Mutig ist eher die von mir kritisierte Konvention, sich jahrelang an der Perfektion eines Plans zu versuchen, der nie perfekt werden kann. Denn damit geht man ein großes Risiko ein. Man steckt Zeit, Geld und persönliche Identifikation in ein Projekt von dem man aufgrund mangelnder Erfahrungen mit echten Kunden nie weiß, ob es Potential hat. Merke: Nicht du, deine Freunde, Juroren oder sonst irgendwelche erfahrenen Menschen können beurteilen, ob deine Idee Potential hat. Das kann einzig und alleine der Markt. Märkte sind irrational. Wären sie es nicht, gäbe es keine Flops.

Vergiss die aufwendige Marktrecherche, vergiss Kundenbefragungen, vergiss (am Anfang) Kapitalanträge. Stattdessen konzentriere dich darauf, so früh wie möglich echte Kaufsituationen (oder sehr verwandte Entscheidungssituationen) herzustellen. Und die damit verbundenen potentiellen Enttäuschungen. Nur das zählt. Nur das lockt den Markt hinter dem Ofen her.

Ich weiß, dass Enttäuschungen keinen Spaß machen. Aber wer wird da überhaupt enttäuscht? Das ist eine Frage für die nächste Woche.

Wo bin ich hier?

Bist du zufällig oder per Empfehlung auf dieser Seite gelandet? Sie ist Teil einer achtwöchigen Serie über die Art und Weise wie ich Konventionen kritisch hinterfrage und so zu einem ungezwungenen und sehr selbstwirksamen Leben gefunden habe. Hier lernst du mehr.